Buchtipp: Selbstfürsorge in psychosozialen Berufen

In den Arbeitsfeldern der psychosozialen Versorgung gehören Sozialarbeiter:innen zu einer wichtigen und weit verbreiteten Berufsgruppe. Im Vergleich zur Kinderbetreuung und -erziehung sowie Pflege weist die Soziale Arbeit berufsübergreifend die größte Fachkraftlücke auf. Als Ursachen für den Fachkräftemangel werden eine Reihe von Faktoren diskutiert, worunter unter anderem Ausweitungen der Handlungsfelder der Sozialen Arbeit, demographischer Wandel, unattraktive Arbeitsbedingungen im Zuge der Ökonomisierung und veränderter Arbeitsvorstellung, unzureichende Gratifikationsmöglichkeiten aber auch allgemeine Nachwuchsprobleme an den Hochschulen gehören. Darüber hinaus werden Sozialarbeitende in der Praxis vor allem mit besonderen berufsbezogenen Belastungen wie zunehmende Arbeitsverdichtung, erhöhte Anforderungen nach Flexibilität, schlechten finanziellen und strukturellen Rahmenbedingungen, Schicht- und Nachtdienste, Auseinandersetzung mit belastenden Ereignissen und Klient:innen, langanhaltender arbeitsbedingter Stress und Erschöpfung usw. konfrontiert, die sich nachteilig auf die psychische und körperliche Gesundheit auswirken können.

Um die langfristigen gesundheitlichen Risiken im Zusammenhang mit den berufsbezogenen Belastungen bei Sozialarbeitenden in der Praxis zu reduzieren und das professionelle Handeln zu stärken, werden seit einigen Jahren verschiedene präventive und gesundheitsfördernde Konzepte in der Sozialen Arbeit diskutiert. Zudem geht es darum, durch die Umsetzung von präventiven und gesundheitsförderlichen beruflichen Rahmenbedingungen die Attraktivität der Praxis der Sozialen Arbeit zu erhöhen, um dem prekären Fachkräftemangel in der psychosozialen Versorgung entgegenwirken. Hierzu zählt auch das Konzept der Selbstfürsorge, das mittlerweile verstärkt in den Organisationen der psychosozialen Versorgung Anwendung findet. Dabei meint Selbstfürsorge, sich mit seinen eigenen Erfahrungen und Empfindungen ernst zu nehmen, mit sich wertschätzend umzugehen und sich um den Erhalt und eine Verbesserung des eigenen Wohlergehens zu kümmern.

Das Fachbuch Selbstfürsorge in den psychosozialen Berufen greift die geschilderte Thematik auf. Dabei beschäftigen sich die Autor:innen mit den verschiedenen Aspekte der Selbstfürsorge und thematisieren wie diese in der psychosozialen Versorgung auf der persönlichen, der kollegialen und der managerialen Ebene systematisch integriert werden können.

Eine umfangreiche Rezension zum Buch finden Sie hier.