Neue Ausgabe Klinische Sozialarbeit: Suchthilfe und Klinische Sozialarbeit

Gemäß dem Epidemiologischen Suchtsurvey (ESA) von 2021 ist der Gebrauch von psychoaktiven Substanzen in Deutschland weit verbreitet. Eine erhebliche Zahl der deutschen Population zeigt ein problematisches bis pathologisches Konsummuster. Laut Hochrechnungen weisen neun Millionen Menschen in Deutschland einen problematischen Alkoholkonsum auf. Mehr als vier Millionen Menschen konsumieren Tabakprodukte und 1,3 Millionen Menschen Cannabisprodukte problematisch. 2,9 Millionen zeigen einen unangemessenen Gebrauch von Medikamenten. Etwa 57.000 Menschen zeigen ein missbräuchliches Konsummuster von Kokain und 41.000 gelten als abhängig. Von Opiaten sind etwa 166.000 Personen abhängig.

Die Daten legen nahe, dass der problematische Konsum von Suchtmitteln ein gravierendes Problem darstellt, und zwar nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für deren Familie, Freunde, Nachbarn sowie Kolleg*innen und weiteres soziales Netzwerk. Darüber hinaus sind die gesamtgesellschaftlichen Folgen als nicht unerheblich zu erachten. Da die sozialen Krankheitsfolgen bei substanzbezogenen Störungen oft so gravierend sind, verwundert es nicht, dass in der Suchthilfe 60 Prozent aller Fachkräfte Sozialarbeiter*innen sind, die insbesondere chronisch Suchtkranke begleiten und ihre Hilfen erfolgreich weiterentwickeln, sei es in der eher abstinenzorientierten Suchthilfe oder im akzeptanzorientierten Ansatz.

Das aktuelle Heft der Fachzeitschrift „Klinische Sozialarbeit“ geht auf die aktuellen Veränderungen im gesellschaftlichen Konsumverhalten ein, das durch einen veränderten Drogenmarkt und neue Gesetzeslagen mit bedingt ist. Zudem zeigen die Beiträge des Heftes auf, wie die Suchthilfen durch den Wandel im Konsumverhalten immer wieder anzupassen und neue Konzepte und Richtlinien zu entwickeln sind. Weitere Informationen finden Sie hier.

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