Anliegen: Stigmatisierung und Diskriminierung stellen bedeutende gesellschaftliche Herausforderungen dar, die vulnerable Gruppen wie Menschen mit Mental Health Conditions und psychosozialen Behinderungen und andere Personengruppen mit Marginalisierungserfahrungen betreffen. Stereotpye und Vorurteile und daraus entstehende Ausgrenzungserfahrungen schränken nicht nur die Lebensqualität und Teilhabe der Betroffenen massiv ein, sondern stehen auch der Verwirklichung von sozialer Gerechtigkeit und Inklusion entgegen.
Unsere Workshopreihe widmet sich diesen Themen und bietet Ihnen/Euch die Möglichkeit, die Mechanismen von Stigmatisierung und Diskriminierung besser zu verstehen und gemeinsam praxisorientierte Lösungsansätze zu erarbeiten. Dabei erhalten Sie/erhaltet Ihr einen fachlichen Input, die aktuelle Erkenntnisse und Strategien vorstellen, um Stigmatisierung und Diskriminierung aktiv entgegenzuwirken. Anschließend möchten wir mit Ihnen/Euch vor allem ins Gespräch kommen, um Ihre/Eure Erfahrungen, Perspektiven und Handlungsmöglichkeiten zu diskutieren.
Der Workshop richtet sich an Fachkräfte der Sozialen Arbeit sowie an alle Interessierten, die sich mit den Herausforderungen und Chancen eines stigmatisierungs- und diskriminierungssensiblen Umgangs in ihrer beruflichen Praxis oder ihrem Alltag auseinandersetzen möchten. Gemeinsam möchten wir einen Beitrag leisten, um Stigmatisierung und Diskriminierung zu überwinden und die soziale Teilhabe von Betroffenen zu fördern.
Ablauf:
Jede der 120-minütigen Online-Veranstaltungen (via Zoom) startet mit einem kurzen Input durch erfahrene Referent:innen zu spezifischen Aspekten und Herausforderungen rund um das Thema Stigmatisierung und Diskriminierung. Im Anschluss gibt es ausreichend Raum für den Austausch von Erfahrungen:
- Welche Herausforderungen erleben Sie in Ihrer Praxis?
- Welche Ressourcen stehen Ihnen zur Verfügung?
- Wie können Sie im Umgang mit Stigmatisierung und Diskriminierung besser unterstützt werden?
Termine und Themen:
03.04.2025, 17.00–19.00 Uhr, Ines Dieckmännken: Stigmatisierung und Diskriminierung in der psychiatrischen Versorgung im Kontext der UN-BRK: Der Workshop gibt einen Überblick über Stigmatisierung und Diskriminierung in der psychiatrischen Versorgung, mit besonderem Fokus auf die (Nicht-)Einhaltung der UN-BRK. Nach einem theoretischen Input werden Fallkonstellationen aus der psychiatrischen Versorgung anhand der UN-BRK gemeinsam analysiert und Implikationen für eine menschenrechtsbasierte psychiatrische Praxis abgeleitet.
27.05.2025, 17.00–19.00 Uhr, Astrid Freisen & Tobias Callmeier: Professionals with lived experiences – Erfahrungsberichte aus dem klinischen Alltag von zwei Profis mit bipolarer Störung: Wie kann eigene Betroffenheit den beruflichen Alltag bereichern? Zwei Expert*innen mit bipolarer Störung berichten, wie sie ihre Erfahrungen in der klinischen Praxis nutzen und mit Themen wie Selbstfürsorge, Stigmatisierung und Neurodiversität umgehen. Die Weiterbildung bietet Impulse zu folgenden Fragen: 1. Was ist eine bipolare Störung? 2. Wie lässt sich Wissen aus eigener Betroffenheit in der Praxis einsetzen? 3. Wie gelingt der Umgang mit Selbststigmatisierung? Ergänzt durch den Austausch mit Teilnehmenden wird ein inklusiver Blick auf neurodiverse Arbeitskulturen gefördert.
02.07.2025, 17.00-19.00 Uhr, Maren Bösel: Interdisziplinäre Zusammenarbeit: Bereits Jochen Schweizer (Psychologe, Psychotherapeut) hat sich vor mehr als zwei Jahrzehnten mit dem Thema den Herausforderungen und Chancen gelingende Kooperationen im Bereich der Gesundheits- und Sozialberufe auseinandergesetzt. Dabei zeigte sich u.a. das unterschiedliche Denk- und Handlungslogiken der einzelnen Professionen neben fehlenden personellen und strukturellen Rahmenbedingungen zu Herausforderungen in der interdisziplinären Zusammenarbeit führen können. Die oftmals sehr komplexen Lebens- und gesellschaftlichen Situationen, mit denen wir in der psychosozialen Versorgung von Menschen konfrontiert sind, bedürfen den Blick aus unterschiedlichen Richtungen und die Einbindung verschiedener Professionen. Daher liegt der Schwerpunkt des Seminars nicht vordergründig auf das Aufzeigen der Konfliktlinien zwischen den Professionen, sondern in dem Aufzeigen und der Sensibilisierung sowie Strategien unterschiedliche Denk- und Handlungslogiken professionell zu nutzen.
21.08.2025, 17.00–19.00 Uhr, Sina Motzek-Öz: Rassistisches Othering (in der klinischen Sozialarbeit): Der Workshop gibt einen Input zum Verständnis von Prozessen der rassistischen Grenzziehung und der Markierung als fremd und nichtzugehörig (‚Othering‘), zu neueren Forschungsergebnissen zu Rassismus im Gesundheitswesen sowie den Auswirkungen von Othering in Beratungs- und Gesundungsprozessen. Anhand eines Fallbeispiels wird sich zu Dynamiken im konkreten Beratungssetting ausgetauscht. Es gibt zudem Raum für die Reflexion eigener Erfahrungen als Betroffene und/oder als Fachkräfte sowie die Diskussion von Strategien des professionellen Umgangs.
Anmeldung:
Bitte melden Sie sich unter dem folgenden Link verbindlich für einen oder mehrere Termine an: https://eveeno.com/324088200. Es gibt eine Platzbegrenzung (20 Plätze pro Workshop).
Teilnahmebescheinigung:
Nach der Teilnahme erhalten Sie eine digitale Teilnahmebescheinigung.
Kontakt:
Für Rückfragen stehen wir unter veranstaltung@eccsw.eu zur Verfügung.
Wir freuen uns auf Ihre Teilnahme und einen inspirierenden Austausch!
Für den ECCSW
Tobias Callmeier und Ines Dieckmännk