Zahlreiche Klient*innen in der psychosozialen Versorgung weisen häufig einen sehr komplexen Unterstützungsbedarf auf. Benötigt wird daher nicht selten auch ein komplexes Unterstützungssystem. Zudem weisen viele Forschungsergebnisse darauf hin, dass gerade multiprofessionelle und systemübergreifende Formen der Versorgung zur Personen- und Bedarfsorientierung beitragen. Die Praxis zeigt jedoch, dass die Etablierung einer vernetzten Versorgung mit vielen Hürden verbunden ist. So erschweren finanzielle Rahmenbedingungen, gesetzliche Fragmentierungen des Versorgungssystems, professionsbezogene Anerkennungskonflikte und abweichende Logiken zwischen den beteiligten Berufsgruppen oftmals eine personenzentrierte und bedarfsgerechte Planung und Umsetzung von psychosozialen Unterstützungsmöglichkeiten.
Das European Centre for Clinical Social Work e.V. veranstaltete in Kooperation mit dem Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Hochschule Coburg, der Fachhochschule Campus Wien, dem Verein EX-IN Mecklenburg-Vorpommern e.V., der Landeskoordination: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern und dem Netzwerk A: aufklaren | Expertise und Netzwerk für Kinder psychisch erkrankter Eltern des Trägers Paritätische Hamburg am 11. Mai 2023 die digitale Fachtagung „Kooperation und Netzwerke in der psychosozialen Arbeit”.
Die komplette Tagungsdokumentation können Sie nun hier als PDF abrufen.
Die Präsentationen zu den einzelnen Keynote- und Panel-Beiträgen finden Sie als PDF weiter unten. Den Zugang zu den digitalen Posterpräsentationen finden Sie hier.
Keynotes
Keynote 1: Die Gestaltung komplexer Unterstützungssysteme: Ist das jetzt Makropraxis?
Prof. Dr. Matthias Müller, HS Neubrandenburg
Keynote 2 Kooperation zwischen stationärer Heimerziehung und Kinder- und Jugendpsychiatrie: Herausforderungen, Chancen und Gelingensbedingungen
Dr. Norbert Beck, ÜBBZ Würzburg
Keynote 3 Orientierung finden! Ergebnisse zu navigationalen und digitalen Gesundheitskompetenz in Österreich
Dr. Robert Griebler, Gesundheit Österreich GmbH (GÖG) im Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung und Gesundheitsversorgung
Panels
Panel 1 „Kinder psychisch und/oder suchterkrankter Familien“ – als interdisziplinäres, kooperatives Arbeitsfeld
Moderation: Dr.in Kristin Pomowski (Landesverband für Sozialpsychiatrie M-V. e.V., Landesfachstelle: Kinder psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg-Vorpommern
„Kinder psychisch und/ oder sucht erkrankter Familien“ – als interdisziplinäres kooperatives Arbeitsfeld
Julia Möller (Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., Landesfachstelle: Kinder aus psychisch und/oder suchtbelasteten Familien Mecklenburg- Vorpommern)
Intersektorale Vernetzung als Grundlage zur guten Unterstützung der Familien
Franziska Berthold (GGP Gruppe)
Klinischen Sozialarbeiterische Identität und Berufsrolle als Zugang zum Feld
Juliane Tausch (A: aufklaren | Expertise und Netzwerk für Kinder psychisch erkrankter Eltern)
Panel 2 Gewalt(-prävention) und Frauennetzwerke in Österreich
Moderation: Saskia Ehrhardt (FH Campus Wien, ECCSW e.V.)
Präsentation des Handbuches „Ist das schon Gewalt?“ und der Studie „Was wirkt?“
Julia Schaffner (Geschäftsführerin bei Frauen* beraten Frauen*, Leiterin und Koordinatorin des Projektes „Was wirkt gegen Gewalt?“)
Interventionskette gegen Gewalt im Bundesland Niederösterreich
Melanie Zeller (forschend und lehrend an diversen Bildungsinstitutionen und am Masterstudiengang „Sozialraumorientierte und Klinische Soziale Arbeit“)
Kooperationen im Gewaltschutz und Herausforderungen in der Zusammenarbeit
Elisabeth Cinatl (Geschäftsleiterin des Vereins wendepunkt und Vorstandsvorsitzende des Netzwerks österreichischer Frauen- und Mädchenberatungsstellen)
Panel 3 Kooperation und Netzwerke in verschiedenen Feldern der psychosozialen Versorgung
Moderation: Prof.in Dr.in Maren Bösel (SRH Heidelberg, ECCSW e.V.)
Perspektiven der Zusammenarbeit zwischen Deutschland und der Ukraine im Bereich der sozialen und sozialpädagogischen Arbeit in einer Einrichtung für schwererziehbare Jugendliche mit intensiver Betreuung
Birkan Aydogdu (IKW) & Oleksandr Volf (Lern-Planet: Institut für multilinguale Erziehungshilfe und Familientherapie)
Sexualisierter Substanzkonsum und hypersexuelles Verhalten – Schnittstellen der psychosozialen Versorgung in den Bereichen Sucht, Sexualität und Trauma
Dennis Jepsen (Institut für Medizinische Soziologie Medizinische Fakultät, MLU Halle-Wittenberg)
Kooperation in Netzwerken zur psychosozialen Versorgung von Kindern in Armutslagen: Empirische Ergebnisse zur interaktionalen Praxis von Netzwerkkoordinierenden
Regine Müller (Kolping Hochschule Gesundheit und Soziales)
Panel 4 Kooperation und Netzwerke in der Wohnungslosenhilfe
Moderation: Anna Gamperl (FH Campus Wien)
Wiener Wohnungslosenhilfe – Ein Einblick in die Angebots- & Vernetzungsstruktur?
Christian Zahrhuber (Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe)
Junge Wohnungslose – Herausforderungen dieser Zielgruppe sowie Empfehlungen für Interventionen und Kooperationen
Florian Baumgarten (Caritas Wien) & Elisabeth Mitterfellner ([Um]bruchstelle – Lobby zur Verbesserung der Lebenslagen junger Erwachsener)
Partizipazionsangebote für wohnungslose Klient*innen. Praxisbeispiele aus einem Tageszentrum
Stefanie Fiala und Julia Hoffmann (Caritas Wien)
Panel 5 Kooperative Unterstützungsformen in der gemeindepsychiatrischen Versorgung
Moderation: Lisa Große (Landesverband für Sozialpsychiatrie M-V e.V., ECCSW e.V.)
Zur aktuellen Lebens- und Versorgungssituation von Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen
Karsten Giertz (European Centre for Clinical Social Work e.V., Landesverband Sozialpsychiatrie Mecklenburg-Vorpommern e.V., Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V.)
Erkenntnisse und Erfahrungen aus dem Modellprojekt Gemeindepsychiatrische Basisversorgung
Nils Greve (Dachverband Gemeindepsychiatrie e.V.)
Alter Wein in neuen Schläuchen? – ein Vergleich der Praxis in GBV, Integrierter Versorgung (NWpG) und Regelversorgung
Steffen Dolinski (Psychosozialer Trägerverein Sachsen e.V.)
Panel 6 Case Management und kooperative Unterstützungsformen
Moderation: Dr. Sebastian Ertl (Universität Regensburg, ECCSW e.V.)
Arbeitsbeziehung im Case Management?! Erfahrungen von Nutzer:innen
Karin Goger (FH St. Pölten)
Das unterschätzten Feld der institutionellen Behindertenhilfe – Chancen und Herausforderungen
Annerose Siebert (Hochschule Ravensburg-Weingarten)
Erfahrungen aus der Praxis: Case Management in der Jugendhilfe
Angelika Scheuerl (Delphin Sozialpädagogischer Betreuungsdienst)
Panel 7: Resozialisierung: Kooperation und Netzwerke in der Sozialen Arbeit mit straffällig gewordenen Menschen – Aktuelle Forschungsergebnisse zu professionellen Handlungspraxen und Netzwerken
Moderation: Marianne Hösl (Bewährungshilfe LG Regensburg, ECCSW e.V.)
Wenn Kinder mitbestraft werden. Eine systematische Literaturanalyse über die Auswirkungen der Inhaftierung eines Elternteils auf die Kinder
Corinna Hechenberger & Christian Ghanem (TU Nürnberg)
Betrachtungsperspektiven Sozialer Arbeit im Jugendstrafvollzug
Sarah Blume (TU Dresden)
Sicherheitsmanagement in der Bewährungshilfe – Strategien zum Umgang mit Komplexität
Carla Schmid & Christian Ghanem (TU Nürnberg)