Diagnostisches Fallverstehen für die psychosoziale Arbeit mit geflüchteten Menschen

In der Unterstützung von jungen Menschen mit Fluchterfahrungen werden Sozialarbeitende mit einer Reihe von verschiedenen psychosozialen Problemlagen konfrontiert. Neben besonderen Haltungs- und Handlungskompetenzen (Trauma- und Diskriminierungssensibilität, Vertrauens- und Beziehungsarbeit, Biographiearbeit und Selbstreflektion) erfordert diese Situation von den Sozialarbeitenden auch ein multidimensionales diagnostisches Fallverstehen als fundierte fachliche Grundlage für die Beziehungsarbeit und den Unterstützungsprozess, das neben den psychosozialen Beeinträchtigungen auch die Ressourcen und Stärken, biographische Entwicklung sowie die Lebenswelt der jungen Menschen in den Blick nimmt.

Im Rahmen des TraM-Projektes (Traumatisierte minderjährige geflüchtete Menschen verstehen und unterstützen; gefördert vom BMBF) wurde an der Alice-Salomon-Hochschule ein diagnostisches Modell für (junge) geflüchtete Menschen erstellt und formativ evaluiert. Während der Projektlaufzeit zwischen 2019 und 2022 arbeiteten die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen eng mit der psychosozialen Praxis des Flucht- wie Kinder- und Jugendhilfebereichs zusammen. Ein besonders Anliegen war, das diagnostische Modell auch nach der Projektlaufzeit für die Praxis nutzbar zu machen. Aus diesem Grund ist ein Booklet entstanden, in dem das Modell praxisnah aufgearbeitet wurde. Das Booklet kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

Neben dem Booklet sind verschiedenste Materialien entstanden, die die praktische Anwendung des diagnostischen Modells unterstützen können (Podcasts zu Diskriminierung, Bindung und Trauma, Arbeitsblätter, Piktogramme und vieles mehr). Auch die Materialien können hier kostenlos heruntergeladen bzw. genutzt werden.